Jura-Examen durchgefallen

Mal ehrlich: Die Angst vor dem Durchfallen ist im Jurastudium ein täglicher Begleiter. Was tut man aber, wenn der Worst Case eintritt und man im Jura-Examen durchgefallen ist? Dr. Dominik Herzog erklärt, wie ihr mit der Angst vor dem Scheitern umgeht.

Durchfallen ist im Jurastudium ein Riesenthema und es gibt auch dieses Geschäft mit der Angst, das man im Jurastudium immer wieder ein bisschen mitbekommt und an der Uni alle durchfallen. Schließlich fallen im Durchschnitt 30 Prozent aller Prüfungsteilnehmer im Examen durch. Das ist mehr oder weniger in allen Bundesländern ähnlich.

Was heißt das nun, wenn 30 Prozent durchfallen? Für mich als Optimisten: Ich würde sagen, 70 Prozent bestehen! Trotzdem ist das leicht zu sagen für jemanden, der das Examen hinter sich gebracht hat. Der hat leicht reden!

Ich kenne einige Leute, die im Jura-Examen durchgefallen sind. Ich kenne aber keinen, der so oft durchgefallen ist, dass er nicht mehr Jura studieren kann. Also das ist natürlich wiederum nur ein Bruchteil von diesen 30 Prozent. Tatsächlich haben alle, die durchgefallen sind, das Staatsexamen irgendwann doch bestanden. Es sind sogar einige dabei, die es dann sogar sehr gut bestanden haben!

Durchgefallen hin oder her, auf die Zielsetzung kommt es an

Also, wenn man durchs Examen fliegt, dann heißt das auch nicht, dass man grundsätzlich einfach zu blöd für Jura ist. Das heißt vielmehr, dass man vielleicht falsch gelernt hat, oder dass es tatsächlich nicht das Richtige für einen ist. Aber es heißt nicht, dass man grundsätzlich nicht dafür geeignet ist! Es kommt nämlich hier ganz auf die Zielsetzung an: Wenn man das Ziel hat, das Ding durchzuziehen, wenn man davon überzeugt ist, dass das man das schaffen kann, dann wird man es auch schaffen. Keine Frage.

Ich bin natürlich auch durch so manche Prüfung glatt durchgefallen und habe mir damals gesagt: Wenn ich relativ früh im Studium durchfalle, dann weiß ich, dass es das Falsche ist. Gott sei Dank bin ich dann durch diese Klausuren ganz am Anfang auch durchgekommen. Ich war auch gar nicht so schlecht. Danach habe ich dann gedacht: Vielleicht ist Jura doch was für dich! Tatsächlich, im Nachhinein würde ich es nicht wieder so denken. Wenn man durch ein paar Klausuren durchfällt, ist das auch kein Grund, sich abschrecken zu lassen.

Wie ihr mit Scheitern umgeht

Wenn man sein Ziel definiert hat, darf man sich, wenn man einmal im juristischen Staatsexamen durchgefallen ist, nicht abschrecken lassen. Vor allem in der  Examensvorbereitung, in der man sehr viele Klausuren schreibt. Hier sollte man pro Woche mindestens eine, vielleicht sogar zwei Klausuren schreiben, um sich eine gewisse Übung zu erarbeiten. Ich bin auch ganz ganz oft durch Klausuren durchgefallen. Damals bin ich zwar teilweise auch in den Keller gegangen zum Weinen, aber dann habe ich mich wieder aufgerafft! Später bin ich dann manchmal wieder durchgefallen, vor allem im Strafrecht. Das sind Themen, die nicht so mein Steckenpferd sind. Dann habe ich geschaut, okay was kann man anders machen? Und später dann beim Examen war Strafrecht dann gar nicht so schlecht bei mir. Ihr seht, es ist alles Übung!

Bloß nicht die Laune verderben lassen

Lasst euch also davon nicht runterziehen. Jura und Durchfallen gehören irgendwie auch zusammen, aber davon darf man sich nicht beeinträchtigen lassen! Haltet durch und viel Erfolg beim Studium!

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Jurastudium & Durchfallen: Was tun, wenn's passiert?

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