EBS Law School

Die Coronakrise stellt viele Universitäten derzeit vor neue Herausforderungen. Während die einen Veränderungen scheuen, haben andere wiederum den Wandel zur digitalen Lehre rasch vollzogen. Die EBS Law School gab Mitte März bekannt, dass das Semester – in digitaler Form – stattfinden wird. Wie die Umstellung so rasch gelang, berichtet Kai Lorenz, Programmdirektor Jurastudium im Interview mit mkg-jura-studis.de

Herr Lorenz, viele Jurastudierende in ganz Deutschland befürchten derzeit, dass das Sommersemester an ihrer Uni nicht stattfinden wird. Welche Maßnahmen wurden an der EBS ergriffen, damit die Studierenden möglichst reibungslos ihr Studium fortsetzen können?

Die EBS Universität hat kurzfristig eine Vielzahl an Maßnahmen ergriffen, die unseren Studierenden weiterhin ein reibungsloses Studium ohne Zeitverlust ermöglichen. Die Studierenden wurden dabei von der Universitätsleitung von Anfang an über aktuelle Entwicklungen auf dem Laufenden gehalten. Bereits Anfang März wurde mit konkreten Vorbereitungen für einen möglichen vollständigen Wechsel in den Online-Lehrbetrieb begonnen – ab dem 16. März ist die gesamte Universität dann tatsächlich vollständig in den digitalen Lehrbetrieb gewechselt. Alle Vorlesungen sowie universitären und studentischen Veranstaltungen finden seitdem ausschließlich in digitaler Form statt. Das Feedback, das wir von Studierenden und Dozenten hierzu bisher erhalten haben, ist sehr positiv.

Ist der Erfolg dieser schnellen Umstellung darauf zurückzuführen, dass Sie sich vor der Coronakrise schon mit dem Thema Digitalisierung auseinandergesetzt haben?

Der Digitalisierungsprozess wurde bereits vor der Coronakrise, insbesondere von unserer Referentin für Digitalisierung in enger Zusammenarbeit mit unserer IT-Abteilung, stetig vorangetrieben. Der Erfolg der schnellen Umsetzung ist insbesondere auf das enge Zusammenspiel sämtlicher Beteiligten und Fachabteilungen, insbesondere der IT-Abteilung, zurückzuführen. Viele Professoren der EBS Universität haben auch bereits vor der Coronakrise z. B. Blended-Learning-Angebote bereitgestellt.

Einige haben Sorge, dass sich die Universitäten bei einer Umstellung auf das digitale Unterrichten zu Fernunis werden. Gab es solche Befürchtungen auch bei Ihnen?

Der digitale Unterricht ist eine temporäre Maßnahme, die es den Studierenden der EBS Universität ermöglicht, in der aktuellen Ausnahmesituation ihr Studium wie geplant weiterzuführen. Sobald keine gesundheitlichen Bedenken mehr bestehen, stellen wir wieder um auf Präsenzveranstaltungen. An unserer Universität spielen die persönliche Betreuung und der enge Austausch von Studierenden mit ihren Professoren und der Verwaltung eine sehr große Rolle – dazu gehört auch das kurze Gespräch auf dem Flur oder das Treffen im Bistro.

Auch in der aktuellen Situation haben wir vielfältige Möglichkeiten geschaffen, die Studierenden weiterhin optimal zu betreuen. So wurden den Studierenden Professoren als Mentoren zugeteilt, an die diese sich in diesen herausfordernden Zeiten vertrauensvoll wenden können. Selbstverständlich stehen den Studierenden die Professoren darüber hinaus jederzeit per Mail, Telefon oder auch Videochat zur Verfügung. Gleiches gilt für die Verwaltung, insbesondere das Programme Management und das Prüfungsamt der EBS Law School. Aktuell führt das Dekanat jahrgangsweise Online-Veranstaltungen mit den Studierenden durch, um diesen Gelegenheit zu geben, ihre Fragen zur aktuellen Situation zu stellen sowie Ängste, Wünsche und Anregungen zu platzieren. Darüber hinaus hat die Coaching-Abteilung der EBS Universität eine Auswahl an professionellen und erfahrenen Coaches zusammengestellt, die den Studierenden für kostenfreie Online-Coaching-Gespräche zur Verfügung stehen.

Steht schon fest, wie nun beispielsweise Klausuren geschrieben werden?

Hinsichtlich der anstehenden und nachzuholenden Klausuren werden wir zum einen darauf achten, dass diese auf großer Fläche mit dem nötigen physischen Abstand zwischen den Studierenden stattfinden. Dies wird uns gut gelingen, da durch die Umstellung auf digitale Lehrformate mehr freie Räume zur Verfügung stehen. Daneben denken wir nach Rücksprache mit der zuständigen Akkreditierungsagentur aktuell auch intensiv über temporäre Anpassungen einzelner Prüfungsformen nach. Wichtig ist uns, dass die Studierenden sämtliche vom Studienplan für das aktuelle Trimester vorgesehenen Prüfungsleistungen erbringen können und die Ende des letzten Trimesters ausgefallenen Prüfungen zügig nachholen können. So entsteht für unsere Studierenden weder hinsichtlich Vorlesungen noch Prüfungen irgendein Zeitverzug.

Herr Lorenz, vielen Dank für Ihre Zeit und Ihre Antworten.

Das Interview führte Jasmin Kröner.

Foto: Adobe Stock/©fizkes

mkg-jura-studis.de