Lernen Jurastudium

In diesem Beitrag soll es um das Thema Lernen im Jurastudium gehen – besonders um die Frage, wie ihr euch eure Zeit einteilt, damit ihr möglichst effizient lernt und gute Klausuren schreibt.

Wer sich auskennt, weiß: Lernen und das Jurastudium gehören sehr eng zusammen. Das könnte man auch über die Schule sagen, aber im Jurastudium gibt es sehr viel mehr Stoff zu lernen. Manch einem wird das erst klar, wenn es in die Examensvorbereitung geht und es eigentlich schon zu spät ist. Andere wiederum sind schon ganz am Anfang sehr ehrgeizig. Das ist gut – denn ehrgeizig muss man sein im Jurastudium, wenn man das Studium durchstehen will. Andererseits gibt es einige Regeln zu beachten – denn ununterbrochen zu lernen ist ebenfalls nicht zielführend.

Auf euren Tagesrhythmus kommt es an!

Ganz wichtig gleich zu Beginn: Nicht der, der 24 Stunden pro Tag lernt, ist auch der, der am Schluss die besten Noten kassiert. Viel wichtiger ist es, auf euren eigenen Tagesrhythmus zu achten.

  • Zu welcher Uhrzeit könnt ihr euch Sachen besonders gut einprägen?
  • Wann fällt es euch extrem schwer, euch Sachen zu merken?

Danach solltet ihr eure Zeitplanung ausrichten. Lernt eure eigenen Vorlieben kennen. Das kann man vielleicht im ersten oder zweiten Semester noch nicht richtig sagen – aber je länger man studiert und je mehr man auf sich selbst achtet, desto eher merkt man, wann und unter welchen Umständen man gut lernen kann.

Macht euch klar, wie und wann ihr am liebsten lernt!

Ich bin zum Beispiel kein Frühaufsteher, und habe mich immer sehr schwer damit getan, früh morgens in die Bibliothek zu gehen. Aber ich brauchte etwas Vorlauf, um dann nach dem Mittagessen so langsam Gas zu geben. Ich hätte nicht zu Hause chillen, ausschlafen und dann loslegen können – ich musste mich schon aus dem Bett quälen, damit ich reinkomme.  Dann habe ich nicht sofort angefangen mit dem Lernen, sondern habe z. B. geschaut, was es im Internet Neues gibt – aber ich brauchte diese Zeit um reinzukommen. Besonders effektiv wiederum war bei mir die Zeit zwischen 17 und 21 Uhr, da hatte ich nochmal einen Lauf.

Wer morgens nicht gut lernen kann, der sollte vielleicht stattdessen zum Sport oder frühstücken gehen und abends länger lernen. Jemand anderes ist vielleicht morgens um acht Uhr schon produktiv, der sollte sich dann um diese Zeit schon in die Bibliothek setzen.

Die eigene Vorliebe für effektives Lernen zu erkennen, bringt mehr, als sich von acht Uhr morgens bis 24 Uhr nachts in der Bibliothek aufzuhalten.

Wenn man keine Energie mehr hat, wenn man sich sowieso nichts mehr merken kann, dann bleibt man lieber zu Hause.

Lernt nie sieben Tage die Woche!

Vor allem in der Examensvorbereitung hatte ich solche Phasen natürlich auch. Dann schleppt man sich trotzdem hin und merkt schnell: Es bringt nichts. Es macht mehr Sinn, drei Tage in den Urlaub zu fahren oder vielleicht Freund:innen in einer anderen Stadt zu besuchen. Man muss sich freie Tage nehmen. Auch ganz regulär: Es bringt nichts, wenn ihr sieben Tage die Woche lernt. Ich habe zum Beispiel in der Examensvorbereitung (und schon vorher beim Lernen) geschaut, dass ich Freizeit habe.

Ich habe sonntags nie gelernt, auch in der Examensvorbereitung nicht. Sonntags habe ich mir immer frei genommen und samstags habe ich einen halben Tag gelernt, also von 10 Uhr bis 14 Uhr. Einerseits verringert das das schlechte Gewissen, weil man ein bisschen was gemacht hat, andererseits macht man sich nicht das ganze Wochenende kaputt.

Macht Urlaub!

Also immer an ausreichend freie Tage denken und wenn es nicht mehr geht: wegfahren. Selbst wenn es schwer fällt am Anfang – ihr kommt mit einer ganz anderen Energie zurück. Es bringt überhaupt nichts, sich die Semesterferien um die Ohren zu schlagen mit irgendwelchen Hausarbeiten und Lernstoff, und nicht in den Urlaub zu fahren. Zehn Tage sind allemal drin, wenn ihr insgesamt im Jahr ein paar Monate Semesterferien habt. Ihr werdet merken, es tut euch einfach immens gut, man kriegt ein bisschen Abstand, denkt ein bisschen nach und hat dann wieder mehr Lust, sich mit Jura zu beschäftigen.

In diesem Sinne: Übertreibt es nicht, denn ich kenne Kommilitonen und Kommilitoninnen, die nie Urlaub gemacht haben, sich immer in die Bibliothek geschleppt haben und am Ende durchgefallen sind. Ich finde mit Urlaub und der daraus gewonnen Energie kommt man wesentlich weiter. Aber dazwischen, ganz wichtig, natürlich effizient lernen. Dabei wünsche ich euch viel Erfolg!

Foto: Adobe Stock/fotomek 

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