Richter Gehalt

Der Richterberuf gilt als einer der „edelsten“ im Justizsystem. Aber wird diese Aufgabe auch genauso edel bezahlt ? In diesem Beitrag nehmen wir das „Gehalt“ des Richters einmal genauer unter die Lupe.

Das „R“ steht nicht nur für die Berufsbezeichnung Richter, sondern gleichzeitig für die Besoldungsgruppe. Hier gibt es zehn Untergruppen. Man startet bei der Besoldungsgruppe R1 mit dem sogenannten Richteramt auf Probe. Ist man auf der Karriereleiter ganz nach oben geklettert und Präsident der obersten Gerichtshöfe, hat man Besoldungsgruppe R10.

Richtergehalt ist nicht gleich Richtergehalt

Doch wie viel verdienen die jeweiligen Gruppen? Das wiederum hängt vom Bundesland ab. Sollte man also auf den größten Reichtum aus sein, sollte man nach Bayern oder Hamburg gehen, denn hier verdient man als Neuling im Richteramt, also in der Besoldungsgruppe R1, 4.200 Euro brutto pro Monat, während es z. B. im Saarland 3.350 Euro sind. Da man aber davon ausgehen kann, dass die meisten Richter nicht des Geldes wegen diesen Beruf gewählt haben, sollte dieser Unterschied egal sein. In der Besoldungsgruppe 6 trifft man dann schon auf hohe Tiere, nämlich auf die Richter am Bundesgerichtshof. Diese verdienen bereits 8.069 Euro pro Monat.Im oberen Bereich der Gehaltsgruppe geht es schon ungefähr um das Einstiegsgehalt in einer Großkanzlei, nämlich ca. 13.800 Euro monatlich.

Als Richter ist die Spanne der Gehaltsstufen also zwischen 3.350 und 13.800 Euro brutto weit gefasst. Hierbei gilt es natürlich zu beachten, dass die wenigsten RichterInnen den Maximalwert verdienen.

Gute Zusatzleistungen zum Gehalt des Richters

Zum Gehalt als Richter kommen noch Zuschläge für Kinder, Familien, Weihnachtsgeld oder auch vermögenswirksame Leistungen hinzu. Ganz wichtig aber auch: Richter zahlen nicht in die Rentenkasse ein, sondern bekommen später eine Pension. Außerdem zahlt der Staat auch die Hälfte der privaten Krankenversicherungen.

Netto-Abzüge relativ gering

All dies führt dazu, dass Netto hier nicht gleich Netto bedeutet. Der Richter-Nettobetrag ist durch all die Zusatzleistungen höher als die relativen Beträge anderer Berufe.

Gute Karten bei der Kreditvergabe

Was auch zu einer hohen Bonität führt, ist das Thema Immobilienfinanzierung. Denn, auch die Banken wissen, der Richter – genau wie der Beamte- bekommen ganz sicher und stetig ihr Geld und auch ihre Pension. Arbeitgeber ist schließlich der Staat und dieser zahlt immer, sobald man einmal Richter auf Lebenszeit ist. Anders als bei Berufen in der freien Marktwirtschaft muss sich also auch der Kreditunternehmer keine Sorgen machen.

Insgesamt ist die Entscheidung, ins Richteramt überzusiedeln, also kein schlechter Deal.

Trotz all dieser Vorteile sollte die Entscheidung, Richter zu werden, nicht unbedingt gerade vom Gehalt als Richter abhängig gemacht werden – oder was meint ihr?

Video zum Beitrag

Das Gehalt des Richters | Was verdient man?

Foto: Adobe Stock/Africa Studio

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