Die zunehmende Digitalisierung der Rechtsberatung – in Fachkreisen auch Legal Tech genannt – wird vor allem die Juristen von morgen beeinflussen. Diese Zukunft gestalten einige angehende Juristen heute schon mit. Im Rahmen von studentischen Legal Tech-Initiativen in ganz Deutschland beschäftigen sich angehende Juristinnen und Juristen mit allen Fragen, die die Digitalisierung mit sich bringt:

  • Wollen wir, dass Algorithmen unsere Rechtsprechung prägen?
  • Muss man als Anwalt schon programmieren können?
  • Mit welcher Software lässt sich aufwändige Kanzleiarbeit effizienter gestalten?
  • …und was zum Teufel hat es mit dieser Blockchain auf sich?

Diese Rubrik bietet allen Legal Tech-Initiativen einen Raum, um sich und ihre Aktivitäten vorzustellen, aber auch zu zeigen, wie andere Studenten sich mit Legal Tech im universitären Rahmen beschäftigen können.

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Studentische Legal Tech-Initiativen in Deutschland

eLegal

eLegal ist eine studentische Initiative an der Göttinger Georg-August-Universität, die sich mit der Zukunft des Rechts und dessen Digitalisierung – unter dem Stichwort Legal Tech – beschäftigt. Im Mittelpunkt stehen der klare Praxisbezug zum zukünfitgen Berufsleben und die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit anderen Fachrichtungen.

FAU Erlangen Nürnberg: Gruppe „Legal Tech & Innovation“

Die Gruppe “Legal Tech & Innovation Nürnberg” hat sich dem Wandel des Rechts in Zeiten der Digitalisierung und den damit in Verbindung stehenden Folgen verschrieben. Dies umfasst u.a. neue Geschäftsmodelle der Rechtsbranche, dem allgemeinen Zugang zum Recht und den Techniken die hinter Legal Tech stecken.

Uni Koeln

Legal Tech Lab Cologne

Das Legal Tech Lab Cologne (LTLC) ist eine Gruppe aus rund 20 Studierenden aus unterschiedlichen Fachbereichen, die sich mit Legal Tech im Rahmen kleinerer Arbeitsgruppen befassen. Die Mitglieder möchten sich den Herausforderungen der Digitalisierung stellen und sich mit den praktischen, rechtlichen, ethischen, politischen und gesellschaftlichen Wechselwirkungen von Technik und Recht mit wissenschaftlichen Methoden beschäftigen.

Humboldt Consumer Law Clinic (HCLC) – Humboldt Universität zu Berlin

Mit der Humboldt Consumer Law Clinic (HCLC) setzt die Humboldt-Universität zu Berlin eine Idee fort, die eigentlich aus dem angloamerikanischen Raum kommt. Law Clinics bieten traditionell kostenlose Rechtsberatung von Jurastudierenden an. Dabei bekommen Studierende die Möglichkeit, an konkreten Fällen zu arbeiten und während des Studiums Praxisluft zu schnuppern. Die HCLC setzt dies im Rahmen von  Legal Tech-Projekten mit aktuell etwa 27 Studierenden um.

Forschungsstelle Legal Tech – Humboldt Universität zu Berlin

Die Forschungsstelle Legal Tech gehört zum Institut für Energie- und Wettbewerbsrecht in der kommunalen Wirtschaft e.V. (EWeRK) an der Humboldt Universität zu Berlin und wurde im März 2018 gegründet. Sie beschäftigt sich mit Grundlagenforschung und spricht sich dafür aus, Legal Tech als eigenständiges Rechtsgebiet zu begreifen.

Munich Legal Tech Student Association e.V. – Initiative der Münchener Universitäten

Nach dem Motto „Inform. Inspire. Invent.“ will die MLTech Juristen, Informatiker und interessierte Studenten aus anderen Fachbereichen zusammenbringen und eine interdisziplinäre Diskussion ermöglichen. Neben Workshops und Vorträgen vermittelt die Initiative auch Jobs im Bereich Legal Tech.

Promotionskolleg „Digitales Recht“ – Universität Heidelberg

Die Universität Heidelberg und die Universität Ulm kooperieren, um Rechtswissenschaftler und Informatiker beider Universitäten zusammenzubringen und Grundlagenforschung im Bereich juristischer Expertensysteme sowie rechtstheoretische Fragen des Einsatzes künstlicher Intelligenz im Recht zu leisten. Zudem werden auch Events wie Hackathons ausgerichtet.

Legal Tech Lab – Goethe Universität Frankfurt am Main

Das Legal Tech Lab will Studierenden die Möglichkeit bieten, sich besser auf ihr kommendes Arbeitsumfeld vorzubereiten. Dabei geht es darum, herauszufinden, was hinter Buzzwords wie Big Data, Blockchain oder KI steckt und mit Tutorien wie „Coding for Law Students“ handfestes Wissen zu vermitteln.

Recode.Law Center of legal innovation  – Westfälische Wilhelms-Universität Münster

Die Recode.Law e.V. ist eine studentische Initiative der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU), die nicht nur ein Bewusstsein für den Umbruch der Rechtsberatungsbranche schaffen will, sondern in diesem Zusammenhang auf die digitale Kompetenz von Jurastudentinnen und -studenten stärken will. Dies tun die Studenten und Studentinnen in Form von Workshops, Vorträgen und Blogartikeln zu einzelnen Fachgebieten innerhalb von Legal Tech.

Beiträge zum Thema Legal Tech im Jurastudium

Um von Bafög-Anträgen nicht überfordert zu werden, haben Philip Leitzke, Alexander Rodosek und Pascal Heinrichs während ihres Studiums das Legal Tech-Startup meinBafög gegründet. Der meinBafög-Antragsassistent hilft Studierenden und Azubis innerhalb von 30 Minuten, ihren BaföG-Antrag online zu erstellen. Das Startup hat sich mittlerweile zur Access 2 Justice UG weiterentwickelt und plant fleißig, weitere komplexe Anträge…

Legal Tech spiele in der deutschen Juristenausbildung (noch) keine Rolle, so das Fazit einer europaweiten Studie. Was denken Lehrende und Forschende über die Studienergebnisse und wie kann Legal Tech überhaupt konkret in die juristische Lehre integriert werden? Das haben wir Dr. Axel Adrian, Honorarprofessor an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen Nürnberg, im Interview gefragt.

Arbeitsrechtsanwälte und -anwältinnen gibt es wie Sand am Meer. Daneben gibt es zunehmend Plattformen, die Hilfe bei Kündigungsschutzsachen anbieten. Inzwischen gibt es ein fast unübersichtliches Anbieterfeld. Das hat auch etwas mit Legal Tech zu tun. Braucht man die? Ist das gut oder schlecht? Oder einfach nur der Lauf der Dinge?

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