Nicht umsonst haben Jurastudenten bei Studierenden anderer Fachrichtungen einen eher schlechten Ruf. In diesem Beitrag erfährt ihr, welche Hauptgründe das Negativ-Image von Jurastudierenden prägen.
Grund 1: Jurastudenten wissen alles besser
„Kennst du die Entscheidung XY vom Bundesverwaltungsgericht aus dem Jahre Z?“ Jurastudenten neigen dazu, gerne einmal herum zu klugsch#@**ern. Wer sich etwas näher mit Jura beschäftigt, weiß, dass man prinzipiell alles mit Jura begründen kann. Gleichzeitig wird es immer eine Entscheidung bzw. ein Urteil geben, das man nicht kennt. Das passiert sogar den besten vor Gericht. Ein Beispiel aus meinem Berufsleben: Zu Beginn meiner Selbstständigkeit habe ich einen Mietrechtsfall bearbeitet. Selbst die im Prozess zuständige Richterin, die sich ausschließlich mit Mietrechtsfällen befasste, kannte die für diesen Fall relevanten Urteile nicht! Es gibt immer eine Entscheidung, die man noch nicht kennt! So mancher Jurastudent könnte sich hier in Bescheidenheit üben.
Grund 2: Jurastudenten erreicht man nie
Ein Jurastudent ist, besonders in intensiven Lernphasen, praktisch unerreichbar. Während meiner Examensvorbereitung war ich ständig in der Bibliothek und musste mein Handy auf lautlos stellen. Am Anfang der Examensvorbereitung haben mich immer mal wieder ein paar Leute versucht, zu erreichen. Am Ende hat mich keine S**u mehr angerufen! Sie wussten einfach genau, dass ich eh nicht erreichbar bin. Haltet eure Freundschaften also auch in der Examensphase lebendig, sonst werdet ihr es später sicherlich bereuen. Irgendwann ist auch euer Studium bzw. die Ausbildung vorbei – sowohl im positiven als auch im negativen Sinne. Dann werdet ihr vielleicht wieder an den Punkt kommen, an dem ihr feststellt, dass Jura nicht alles ist. Wer nicht aufpasst, steht am Ende dieser Zeit alleine da. Also denkt daran, eure Freundschaften zu pflegen und verprellt die Leute auch in intensiven Lernphasen nicht.
Grund 3: Jurastudenten haben nur Jura im Kopf
Wer Jura studiert, denkt ganz oft, es gäbe nichts Wichtigeres auf der Welt! Klar, Jura ist wichtig, wenn ihr euch auf Prüfungen vorbereitet, für Scheine lernt oder euch auf das Examen vorbereitet. Aber hier ein aufrichtiger Tipp an euch: Sucht euch Hobbies! Wenn ihr schon welche habt, pflegt sie! Macht Sport, geht zu kulturellen Veranstaltungen, auf Konzerte, nutzt eure Freizeit, interessiert euch für andere Dinge außerhalb eures Studiums. Nicht um euch von Jura zu entfernen, sondern um das Berufliche und Private miteinander in Einklang zu bringen. Auch wenn ihr es vielleicht jetzt nicht glaubt, später im Job wird euch das wirklich weiterhelfen. Ein Jurastudium haben alle Bewerber. Menschen, die eigene Interessen haben, heben sich jedoch von der Masse ab. Wer nach zehn Jahren juristischer Isolation auf einmal aufwacht, wird sich vielleicht fragen: Und was jetzt? Deswegen ist es in jeder Phase eurer Ausbildung wichtig, einen Ausgleich zu haben.
Ach, und eine Sache noch: Geht feiern! Aber das muss ich einem Jurastudenten ja nicht erzählen…
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