Online-Semester

Während für einige Jurastudierende das Lernen zu Hause bereits Bestandteil ihres Studiums ist, hat für andere mit dem neuen Semester das erste digitale Semester begonnen. Mit welchen Tricks und Tools die damit verbundenen neuen Herausforderungen gemeistert werden können, erfahrt Ihr in diesem Beitrag.

Wie motiviere ich mich?

Für einige Jurastudierende, je nachdem, in welcher Phase ihres Studiums sie sich befinden, ist die Umstellung womöglich gar nicht so verheerend wie für Studierende anderer Fächer – denn es handelt sich bekanntlich um ein Selbst- und Lesestudium. Einige Hürden im „Homeoffice“ gibt es dennoch zu meistern.

Digitale Vorlesungen bieten auch einen Vorteil: Wenn die Präsenz in der Uni wegfällt, ist jeder auf sich alleine gestellt und lernt, eigenverantwortlicher zu arbeiten. Aber das Arbeiten zu Hause birgt auch einige Gefahren: Das Handy und der private Laptop liegen auf dem Schreibtisch und führen zu einer noch stärkeren Vermischung von Uni- und Privatleben – und es gibt keine räumliche Trennung mehr zwischen der Uni und zu Hause. Deshalb kann es hilfreich sein, einen klar definierten Arbeitsraum zu schaffen – in der Regel der Schreibtisch – und dort alle Gegenstände wegzuräumen, die nichts mit dem Studium zu tun haben. Auch die Kleidung, die wir zu Hause tragen, kann eine psychologische Wirkung haben. Wer in Jogginghose oder vom Bett aus arbeitet, ist mental womöglich weniger im „Arbeitsmodus“ als ein Studierender in „unitauglicher“ Kleidung.

Um Dich besser zu organisieren und effektivere Arbeitsmethoden zu entwickeln, kann auch fachspezifische Literatur zum Thema Selbstmanagement, wie das Buch „Selbstmanagement und Zeitplanung“ von Edith Püschel helfen.

Wo finde ich online gutes Lernmaterial?

Der Bundesverband rechtswissenschaftlicher Fachschaften hat im Zuge der Coronakrise hierfür eine umfangreiche Linksammlung für juristische Online-Lehrveranstaltungen bereitgestellt. Hier werden auch aktuell laufende Vorlesungen – sortiert nach Rechtsbereichen –aufgelistet. So könnt ihr auch in Vorlesungen anderer Unis hineinschnuppern. Schließlich steht und fällt  die Qualität einer Vorlesung mit dem Dozenten – und wenn man vom eigenen nicht ausreichend profitiert, kann es sich lohnen, Vorlesungen von anderen Online-Dozenten anzuschauen.

Einige Anbieter juristischer Webinare haben in der aktuellen Situation ihr Angebot hochgefahren – so bietet beispielsweise die Juracademy zusätzlich zu ihren regulären Webinaren mehrmals pro Woche Webinare zur Prüfungsvorbereitung im Zivilrecht, Strafrecht und Öffentlichen Recht an.

Wie bleibe ich auch in meiner Freizeit auf dem Laufenden?

Wenn die tägliche Kommunikation mit Kommilitonen entfällt, fällt auch der ein oder andere Austausch über dem Lernstoff weg – hier können fachspezifische Podcasts Abhilfe schaffen! Beispielsweise der Podcast Irgendwas mit Recht, oder auch #fussnote. In Letzterem besprechen Rechtsanwalt Dr. Dominik Herzog und Dozent Dr. Martin Fries neben einem Hauptthema immer zwei aktuelle Urteile. Wenn ihr Euch mit der Digitalisierung der juristischen Arbeit genauer beschäftigen wollt, eignet sich der Podcast Talking Legal Tech.

Neben Podcasts können auch Apps das Lernen erleichtern. Fälle aus der aktuellen Rechtsprechung findest du zum Beispiel bei Jurafuchs. Auch die App Lex Superior, die sämtliche Bundes- und Ländergesetze sowie Vorschriften des Europarechts enthält, eignet sich, um mit dem Handy schnell etwas nachzuschlagen. Eine Auswahl an Apps findest du auch in unserer Rubrik Tools fürs Jurastudium.

Hast du einen virtuellen Lerntipp, den du teilen möchtest? Dann schreib uns an info@ffi-verlag.de oder teile ihn uns in per Facebook mit.

Du suchst noch Literatur für Dein Jurastudium? Schau in unserer Bücherecke vorbei!

Foto: Adobe Stock/©bramgino

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