Examensvorbereitung

Im Jurastudium und besonders während der Examensvorbereitung herrscht Druck. In diesem Artikel erzählt Dominik Herzog, mit welcher Einstellung man trotzdem Ruhe bewahrt.

Bei der Examensvorbereitung wissen es alle auf einmal besser. Professoren, Repetitoren und sogar die eigenen Kommilitonen sagen einem, man müsse diese oder jene Klugscheißer-Entscheidung auf jeden Fall beherrschen. Sowas kann einen schnell aus der Fassung bringen. Ich bin ein Verfechter der Motivation und des positiven Denkens. Jeder kann Jura meiner Meinung nach schaffen! Jura ist kein Wunderwerk und keine Geheimwaffe, sondern in erster Linie Willensstärke. Man muss die ganze Zeit  an sich glauben und sich von nichts und niemandem abbringen lassen. Darauf kommt es an.

Versucht nicht, alles zu können

Für Zivilrecht habe ich ein 15-monatiges Repetitorium in München besucht, während ich in Strafrecht und Öffentlichem Recht Kurse von einem der kommerziellen „Rep-Anbieter“ ausgewählt hatte. In Erinnerung blieb, dass ich dem Stoff immer hinterher gerannt bin, obwohl ich fleißig und ehrgeizig war. Man wird jedoch so zugeschüttet mit Lerninhalten und Materialien, dass man niemals auf dem aktuellen Stand sein kann. Alles schön und sorgfältig abheften und in die Tiefen des Regals schieben ist zwar gut für das Gewissen, bringt einen aber nicht unbedingt weiter. Wer also die Ruhe bewahren möchte, sollte sich vom Anspruch, alles zu können, befreien.

Lernen oder Wiederholen? Findet eure Mischung!

Meine Examensvorbereitung war ein steter Kampf gegen das Lernen. Auch herauszufinden, auf welche Art und Weise man am besten lernt, war eine Herausforderung. Legt man den Fokus auf die Wiederholung oder auf das Lernen des neuen Stoffs? Ohne Wiederholung vergisst man schließlich das bereits Gepaukte wieder, aber zu viel Wiederholung raubt einem wiederum die Zeit für den aktuellen Lernstoff. Zum Kampf gegen das Lernen trat also der Kampf gegen das Vergessen hinzu. Versucht euch hier eine gesunde Mischung zu erarbeiten, bei der ihr gleichermaßen wiederholt und neuen Stoff lernt. Hier ist es natürlich hilfreich, sich bewusst zu werden, welche Inhalte einem besonders schwerfallen und worin die Stärken liegen und was man somit nicht so schnell vergisst.

Hinfallen und wieder Aufstehen – und das ganz oft

Neben den Kursen der Repetitorien habe ich regelmäßig Übungsklausuren geschrieben. Und auch da merkte ich, wie oft man hinfallen kann. Doch das ist normal für Jurastudentinnen und -studenten. Man muss sich mit dem Durchfallen und den schlechten Noten zufrieden geben und einfach weiter machen. Ich habe mir nach jedem Durchfallen vorgenommen, dann erst recht zu beweisen, dass ich es schaffe  – mir und dem Korrektor. Im Jurastudium eignet man sich nicht nur eine ganze Menge Fachwissen an, sondern auch Durchhaltevermögen und Willensstärke.

Examensvorbereitung: Durchhalten lohnt sich

Es hilft, sich zwischendurch immer das persönliche Ziel vor Augen zu halten – der Job, denn genau den darf man als Jurist zum größten Teil selbst auswählen. Sobald Studium und Staatsexamen geschafft sind, kann man endlich das Gebiet wählen, das einem wirklich gefällt und am meisten liegt. Und dafür lohnt es sich, die Kämpfe während der Examensvorbereitung auszufechten!

Ich sage immer: Nichts ist umsonst. Außer der Tod und der kostet das Leben. In diesem Sinne, nicht aufgeben.

Video zum Beitrag:

Wie lief eigentlich meine Examensvorbereitung ab? | Jurastudium

Foto: Adobe Stock/Feodora

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