In diesem Artikel verrate ich euch meine vier besten Lerntipps für das Jurastudium – zumindest haben diese bei mir immer zum Erfolg geführt!
Das mit dem Lernen ist ja so eine Sache… Je mehr man es macht, desto besser wird man. Man lernt sich nämlich immer mehr kennen und erfährt Stück für Stück was bei einem selbst funktioniert und was nicht.
Lernen im Jurastudium ist Typsache
Die Methoden, die bei mir extrem gut funktioniert haben, müssen nicht unbedingt bei euch funktionieren – lernen ist eine sehr individuelle Sache! Aber es lohnt sich in jedem Falle, verschiedene Dinge auszuprobieren. Nur so findet man seine persönlich beste Lerntechnik.
Tipp 1: Fokussiere dich auf ein Rechtsgebiet
Die Studierenden aus dem ersten bis dritten Semester werden hier wahrscheinlich stutzig werden. Schließlich muss man später in der Examensvorbereitung den kompletten Stoff parat haben. Man kann aber unmöglich den ganzen Stoff auf einmal lernen. Daher ist es ratsam, ihn in „Scheiben aufzuschneiden“ und sich immer nur einzelne Gebiete herauszusuchen, um diese näher zu behandeln. Am besten, man plant für den Vormittag oder Nachmittag ein bestimmtes Thema ein, um sich dann nur damit zu beschäftigen. Das ist besser als zu sagen: „Ich mach eine Stunde Zivilrecht, Strafrecht und Steuerrecht.“ Diese Salami-Technik macht aus meiner Sicht an einem Tag nicht viel Sinn. Besser ist es, halbe oder sogar ganze Tage für ein Gebiet einzuplanen.
Tipp 2: Handy aus!
Jeder weiß, wie schnell man sich ablenken lässt! Man guckt immer auf das Handy und schaut mal bei Facebook, Instragram oder SPIEGEL Online rein. Vielleicht ruft auch jemand an… und schon hat man mindestens zehn Minuten verloren. Ich würde – und das mache ich auch heute noch, wenn ich an größeren Arbeiten sitze – das Handy ausmachen. Nur so kann man sich komplett fokussieren und vergeudet keine Zeit. Wenn ihr mal zwei Stunden nicht auf das Handy guckt, werden ihr nichts verpassen! Es ist wesentlich effektiver, nur alle zwei Stunden auf das Handy zu schauen, um eventuelle Nachrichten zu lesen und zu beantworten als alle zehn Minuten immer mal wieder. Das bringt euch total raus!
Tipp 3: Wiederholungsphase einplanen
Egal in welcher Phase eures Studiums ihr euch befindet, plant ausreichend Zeit ein, um den Stoff zu wiederholen! Macht pro Lerntag mindestens ein bis zwei Stunden Wiederholung, bei einem halben Lerntag, eine halbe Stunde. Plant die Wiederholungsphasen in jedem Falle konsequent und systematisch ein. Ihr kennt sicherlich den Spruch „Repetitio est mater studiorum!“, zu Deutsch: „Wiederholung ist die Mutter der Studien.“ Wenn ihr zum Beispiel im ersten Semester etwas lernt und der Ansicht seid, ihr habt es verstanden, guckt ihr es euch vielleicht im dritten Semester wieder an und denkt: „Häh?! Um was ging es da eigentlich?“ Man muss den Stoff immer wieder lernen. Ein Zivilrechtsprofessor aus München hat sogar mal gesagt, dass man etwas mindestens sechs Mal wiederholen muss bis der Stoff an einem Teil des Gehirns angekommen ist, wo man ihn nicht mehr so leicht vergisst. Je häufiger ihr wiederholt, desto eher kommt ihr an diesen Teil des Gehirns, wo der Stoff auch bleibt! Derartige grundlegende Themen und Definitionen wie „Was ist eine Willenserklärung?“ oder „Was ist ein Vertrag?“ sollten möglichst an einer Stelle im Kopf sein, wo ihr nicht mehr nachdenken müsst, sondern die Antwort schnell parat habt.
Tipp 4: Redet mit euch selbst (am besten beim Laufen)
Wenn ich etwas lernen will, laufe ich durch den Park und erzähle mir den Stoff immer wieder selbst. Ich mache dann meine Kopfhörer in die Ohren, damit die Leute denken, ich würde telefonieren, statt wie ein Verrückter Selbstgespräche zu führen. Das mache ich sowohl mit Bühnentexten als auch vor Verhandlungen, wenn ich mich einfach noch mal sammeln möchte. Das geht bei mir am besten, wenn ich in Bewegung bin. Wenn man testen möchte, ob man etwas wirklich verstanden hat, lohnt es sich, sich den Fall einfach noch mal selbst zu erklären. Das kann man im Laufen machen, aber natürlich auch im Sitzen. Im Wesentlichen geht es darum, ein Thema noch mal in eigenen Worten zusammenzufassen. Dabei werden ihr merken, ob ihr es wirklich verstanden habt, oder ob es an manchen Stellen eventuell noch Klärungsbedarf gibt. Das ist meiner Erfahrung nach eine sehr gute Prüfungsmethode.
So und damit viel Spaß und Erfolg beim Lernen!
Video zum Beitrag
Foto: Adobe Stock/Wasana